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Was ist eine Weißkittelhypertonie?
Der eigene Blutdruck ist kein starrer Wert, sondern unterliegt natürlichen Schwankungen. Auch bestimmte Ereignisse, wie der Besuch beim Arzt können den Blutdruck steigen lassen. Von Weißkittelhypertonie oder auch Weißkitteleffekt oder maskierter Hypertonie spricht man, wenn zuhause ein normaler Blutdruck besteht, der in einer Klinik oder Arztpraxis aber höher ausfällt, nur weil er vom Arzt ermittelt wird. Weil manche Menschen bei einem Arztbesuch nervös sind und dies als Stresssituation empfinden, kann der Blutdruck ansteigen.
Die Differenz zwischen den beim Arzt und zuhause gemessenen Blutdruckwerten liegt oft bei etwa 20 mmHg oder mehr beim systolischen Wert. Bei einem normalen Blutdruck von 120/80 mmHg ist ein um 20 mmHg erhöhter Wert enorm. Man spricht also vom Weißkittelsyndrom.
Wer ist betroffen?
Eine Weißkittelhypertonie kann jeden treffen, tritt jedoch bei älteren Menschen besonders häufig auf. Auch Frauen neigen eher zu erhöhten Blutdruckwerten beim Arztbesuch. Bei manchen Menschen zeigen sich die erhöhten Blutdruckwerte nur bei den ersten Messungen – bei anderen jedoch bleibt die Weißkittelhypertonie dauerhaft bestehen. Allerdings zeigt sich bei einigen Patienten der Effekt noch ausgeprägter, wenn sich der eigene Partner ebenfalls im Arztzimmer befindet.
Was tun bei Weißkittelhypertonie?
Gerade wenn Therapieentscheidungen getroffen werden sollten, ist es ratsam, eine mögliche Weißkittelhypertonie im Hinterkopf zu behalten. Bei der Diagnose werden deshalb auch die zu Hause gemessenen Werte mitberücksichtigt und nicht ausschließlich auf die Werte in der Praxis geachtet. Regelmäßig zuhause Blutdruck messen ist wichtig für eine Früherkennung und Behandlung von Bluthochdruck. Wichtig dabei ist, die Messungen korrekt durchzuführen und ein geprüftes Blutdruckmessgerät zu verwenden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder einer Apotheke beraten.
Ergeben die Messungen beim Arzt und zuhause einen auffälligen Unterschied, kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung möglicherweise Aufschluss geben, wie sich die Blutdruckwerte im Alltag verhalten. Dies ist besonders ratsam, wenn ein Verdacht auf Weißkittelhypertonie oder eine maskierte Hypertonie besteht.
Auch bei der Messung beim Arzt sollten die festgestellten Werte möglichst realistisch sein. Es kann hilfreich sein, dass Sie vor der Messung einige Minuten Ruhe einhalten, wie es auch bei der Messung zuhause empfohlen ist.
Zudem haben verschiedene Studien gezeigt, dass die Blutdruckwerte höher ausfallen können, wenn nicht der Arzt sondern eine Arzthelferin oder Krankenschwester misst. Trotz der gleichen klinischen Atmosphäre fällt dadurch die Praxishypertonie meist geringer aus.
Regelmäßig Blutdruck messen
Ganz zu vernachlässigen ist das Weißkittelsyndrom jedoch nicht. Oft steigen bei den Betroffenen die Werte später an. Um eine beginnende Hypertonie möglichst schnell festzustellen und behandeln zu können, sollten die Betroffen auf Nummer sicher gehen und regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren. Wenn Sie zuhause Blutdruck messen möchten, können Sie in unserem Beitrag dazu hilfreiche Informationen finden.
Besonders ab dem 40 Lebensjahr ist eine regelmäßige Blutdruckmessung empfohlen, denn ein normaler Blutdruck ist wichtig, um lebensgefährliche Erkrankungen wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt zu vermeiden. Wann von Bluthochdruck gesprochen wird und was Sie selbst zum Blutdruck senken beitragen können, erfahren Sie in unserem Beitrag mit allem Wissenswerten zum Thema Blutdruck messen.