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Ein Arzt, der den Puls am Handgelenk mit zwei oder drei Fingern misst.

Wie wird der Puls gemessen?

Der Puls kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden: Entweder man verwendet ein Pulsmessgerät, oder man führt die Messung mit Hilfe einer Uhr manuell aus. Idealerweise misst man den Ruhepuls morgens vor dem Aufstehen. Durch Tasten mit der Kuppe des Zeige-, Mittel- oder Ringfingers am Handgelenk oder am Hals können die Schläge eine Minute lang mitgezählt werden. Ein Wert von 70 bedeutet, dass das Herz pro Minute 70 Mal schlägt.

Manuelles Puls messen

Der Ruhepuls lässt sich ohne großen Aufwand ohne Gerät bestimmen. Zum Pulsmessen am Handgelenk legt man zwei oder drei Finger auf die Innenseite des Handgelenks unterhalb des Daumens und zählt nun 30 Sekunden lang die Schläge. Dieser Wert mal zwei ergibt den Puls pro Minute. Für die Pulsmessung eignen sich Zeige- und Mittelfinger sehr gut. Es gibt noch viele weitere Körperstellen zur Feststellung des arteriellen Pulses:

  • Halsschlagader
  • Leiste
  • Kniekehle
  • Fuß (hinter dem Innenknöchel oder am mittleren Fußrücken)
  • Über der Herzspitze
  • Schläfe
  • Achselhöhle
  • Innen am Oberarmes

Es sollte jedoch immer die gleiche Arterie verwendet werden, um verlässliche Vergleichswerte zu erhalten.

Achtung: Der eigene Daumen sollten zur Pulsmessung nicht verwendet werden. Der eigene Puls ist dort sehr stark, so dass das Messergebnis verfälscht werden kann.

 

Puls messen mit einem elektronischen Pulsmesser

Der Ruhepuls kann auch elektronischen mit einem Ohrclip, Fingerclip oder einer Pulsuhr gemessen werden. Soll der Puls z. B. in der Intensivmedizin langfristig und lückenlos überwacht werden, wird meist ein Ohr- oder Fingerclip eingesetzt. Beim Sport ist die Pulsuhr hilfreich, um den eigenen Trainingspuls zu überwachen. Als Fitnessarmband mit oder ohne Brustgurt gibt es zahlreiche Modelle, die Trainingsdaten, Ruhepuls, Pulszonen, Pulsmaximalwert und weitere Werte berechnen.

Puls messen mit einem Blutdruckmessgerät

Auch mit einem elektronischen Blutdruckmessgerät lässt sich die Herzfrequenz bestimmen. Alle visomat Blutdruckmessgeräte verfügen über eine Pulsanzeige und können unregelmäßige Pulse erkennen. Sollten während der Messung ungleiche Pulse festgestellt werden, erscheint danach ein Herz-Symbol im Display. Dies kann durch Arrhythmien, Sprechen oder auch durch Tiefenatmung ausgelöst werden.

Die Grafik zeigt das Blutdruckmessgerät visomat double Comfort, das den Puls misst und dabei Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern erkennen und mit einem Symbol darstellen kann.

Elektronisches Puls messen mit einem Blutdruckmessgerät

visomat double comfort misst anhand des integrierten Stethoskops die Korotkow-Töne und ist daher besonders empfehlenswert bei einem unregelmäßigen Herzrhythmus. Es kann außerdem Vorhofflimmern erkennen. Wenn das Symbol blinkt: Es wurden starke Pulsunruhen mit sehr schnellem Puls erkannt. Möglicherweise handelt es sich um Vorhofflimmern. Wiederholen Sie dann die Messung. Erscheint das Symbol bei drei aufeinanderfolgenden Messungen, sollten Sie das unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.


Was ist beim Puls messen zu beachten?

Das Messen mit der Hand ist eine der wichtigsten Untersuchungen in der Medizin. Durch das Ertasten einer Arterie lassen sich Rückschlüsse auf die Frequenz und Qualität des Herzschlags sowie auf die Kreislaufsituation ziehen.

  • Entspannen Sie sich fünf Minuten, bevor Sie mit der Pulsmessung beginnen. Optimal ist eine ruhige, ungestörte Umgebung.
  • Wenn möglich, sollte die Pulsmessung immer zur gleichen Zeit in derselben Lage an derselben Stelle (z. B. am Handgelenk) erfolgen, um verlässliche Vergleichswerte zu erhalten.
  • Die Technik der Pulsmessung ist leicht erlernbar. Der Druck auf die Arterie sollte jedoch nicht mit dem Daumen ausgeführt werden, da dieser eine sehr starken eigenen Puls hat.

In unserm Ratgeber finden Sie weitere Informationen rund um die Themen Herzkreislauf.


Was ist der Ruhepuls?

Als Ruhepuls wird die Anzahl der Pulswellen (Pulsfrequenz) bezeichnet, die man pro Minute über die Arterien ertasten kann. Die Pulswellen sind die Druckschwankungen in den Gefäßen, die während der Phase entstehen, in der sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Gefäße pumpt. Diese Phase nennt man Systole. Der Ruhepuls lässt sich in eine retrograde und eine anterograde Fortleitung der Herzaktion in den Gefäßen unterscheiden.


Was sind Herzrhythmusstörungen?

Unter einer Herzrhythmusstörungen (sogenannten Arrhythmien) versteht man eine unregelmäßige Abfolge des normalen Herzschlags. Alle vollautomatischen Blutdruckmessgeräte von visomat messen neben dem Blutdruck auch den Puls und können unregelmäßige Pulse feststellen.

Die Grafik zeigt eine unregelmäßige Abfolge des normalen Herzschlags. Die Störungen sind eingezeichnet. Die Herzrhythmusstörungen können bei der Blutdruckmessung erkannt werden.

Arrhythmien erkennen | © visomat

Betroffene nehmen dies manchmal als Herzstolpern oder Herzrasen, aber auch als unwillkommene Pausen der Herzschlagfolge wahr. Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen.

Messergebnisse mit unregelmäßigen Pulsen sollten als kritisch angesehen und unter günstigeren Bedingungen wiederholt werden. Bitte nehmen Sie sollte Anzeichen ernst und besprechen Sie diese, soweit nicht bereits bekannt, mit Ihrem Arzt.


Warum Puls messen?

Puls messen ist eine der wichtigsten Untersuchungen in der Medizin, um Auskunft über die Frequenz und Qualität des Herzschlags sowie über den Kreislauf zu gewinnen. Krankheiten, Medikamente, aber auch Sport können den Puls beeinflussen.

Anhand der Pulsschläge kann festgestellt werden, wie schnell das Herz schlägt, wie gut die Gefäße durchblutet sind und ob das Herz rhythmisch schlägt oder ob eine Arrhythmie besteht. Zu viele Schläge schaden dem Herzen. Ebenso steigt das Schlaganfallrisiko.

Regelmäßiges Puls messen hilft, um Veränderungen der Körperfunktionen oder die Wirkung von Medikamenten rechtzeitig zu erkennen.

Unregelmäßige Pulswellen oder auch Vorhofflimmern, eine der häufigsten Ursachen für Schlaganfälle, können frühzeitig festgestellt werden. Arrhythmien können als harmloses Phänomen bei gesunden Personen auftreten, oder als krankhafte bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Sportler messen ihren Puls, um das Training beim Sport zu kontrollieren. Es lässt sich dann erkennen, wie sehr sie sich beim Training anstrengen und in welchem Bereich der Herzfrequenz (Fettverbrennung oder Verbesserung der Ausdauer) sie sich gerade befinden.

Die gemessene Pulsfrequenz kann viele Hinweise liefern:

  • Trainingszustand und körperliche Belastung
  • Psychische Belastungen und Stress
  • Herzrhythmusstörungen
  • Flüssigkeitsmangel oder Blutverlust
  • Verringerte Elastizität oder Verkalkung der Arterien
  • Strömungshindernisse oder Verstopfungen in den Arterien

Was sind normale Pulswerte?

Die Herzfrequenz in Ruhe bei jedem Menschen ist abhängig von Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Trainingsstand des Körpers und vielen weiteren Einflüssen. Der Ruhepuls eines Marathonläufers beispielsweise liegt unter dem eines untrainierten Erwachsenen. Frauen haben meist leicht höhere Werte als Männer. Einen optimalen Ruhepuls gibt es also nicht. Zu beachten ist, dass kurzfristig der Puls auch durch Stress, zu wenig Flüssigkeit oder Fieber ansteigen kann. Trotz der vielen wichtigen Faktoren gibt es Richtwerte1 für normale Werte für die verschiedenen Altersgruppen.

  • Neugeborene: 140/min
  • Säuglinge: 120/min
  • Kleinkinder: 110/min
  • Schulkinder: 90/min
  • Jugendliche: 80/min
  • Erwachsene: 60-80/min

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

  • Bei einem Puls über 100 Schlägen pro Minute (bei Erwachsenen)
  • Bei einem unregelmäßigen hohen Puls
  • Wenn zum erhöhten Puls weitere Symptome wie zum Beispiel Unwohlsein, Luftnot, Brustschmerzen oder Schwindel auftreten

 

 

 

Quellen:
1 www.pflegewiki.de

 

 


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