Herzinfarkt-Symptome, das sind z. B. Schmerzen im Brustkorb und in den Armen. Bei einem Hinterwandinfarkt treten oft anhaltende Schmerzen im Oberbauch auf. Herzinfarkt bei Frauen kündigt sich hingegen mit unspezifischen Symptomen an, darunter sind Übelkeit und Rückenschmerzen. Fahle Haut, kalter Schweiß und Angstgefühle wurden bei beiden Geschlechtern beobachtet.
Haben Sie sich auch schon gefragt, wie Sie einen Herzinfarkt sicher erkennen können? In diesem Artikel erfahren Sie wichtige Details rund um das Thema Herzinfarkt, seine Vorboten und seine Alarmzeichen.
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Welche Herzinfarkt-Symptome gibt es?
Folgende Herzinfarkt-Symptome treten bei Männern und Frauen gleichermaßen auf:
- Schwere Schmerzen im Brustbereich, „Herzschmerzen“
- Ausstrahlende Schmerzen in Kiefer, Hals, Schulterblätter und Arme
- Schmerzen im Oberbauch
- Starker Druck, heftiges Engegefühl in der Brust, Atemnot
- Brennende Schmerzen im Brustkorb
- Schweißausbrüche, Angst, blasse Gesichtsfarbe
Die typischen Symptome eines Infarkts dauern etwa 5 bis 10 Minuten an.
Neben dem Herzinfarkt mit klar erkennbaren Symptomen gibt es noch den sogenannten stummen Herzinfarkt ohne Schmerzen. Laut einer Studie aus den USA tritt dieser häufiger auf als angenommen und wird nur selten festgestellt.1
Herzinfarkt Symptome Mann
Die Literatur beschreibt bisher oft nur die typischen Symptome eines Myokardinfarkts bei Männern. Bei Frauen treten häufig andere Anzeichen in den Vordergrund.
Herzinfarkt Symptome Frau
Bei Frauen zeigt sich der Herzinfarkt oft nur durch „unspezifische“ Alarmzeichen. An Stelle von Schmerzen im Brustkorb haben Frauen häufig folgende Infarkt-Symptome:
- Rückenscherzen
- Schmerzen im Oberbauch
- Übelkeit
- Brechreiz, Erbrechen
- Schweißausbrüche, Angst, blasse Gesichtsfarbe
Ob Frauen häufiger unter einem Hinterwandinfarkt leiden, der mit weniger Schmerzen in der Brust und mehr Schmerzen im Oberbauch einhergeht, ist noch nicht geklärt.2 Der Hinterwandinfarkt entsteht durch einen Verschluss der rechten Herzkranzarterie die den hinteren Teil des Herzmuskels mit Blut versorgt.
Herzinfarkt Symptome Blutdruck
Grundsätzlich gilt: regelmäßiges Blutdruck messen ist eine der wichtigsten Vorsorge-Maßnahmen, um einen Herzinfarkt zu verhindern. Zusätzlich sollten Sie Check-Up-Termine beim Arzt wahrnehmen. Mit einem Belastungs-EKG oder einem Langzeit-EKG kann der Arzt die Gefahr eines Herzinfarkts feststellen.
Während bei einem langsamen Anstieg des Blutdrucks das Vereinbaren eines Kontrolltermins angesagt ist, sollten Sie bei einem plötzlichen Anstieg Ihrer Blutdruck-Werte alarmiert sein. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie parallel dazu weitere Anzeichen für einen Herzinfarkt wahrnehmen.
Ein Blutdruckmessgerät sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Unsere visomat Partner-Apotheken beraten Sie besonders kompetent bei der Auswahl des passenden Geräts für Sie und Ihre Familie. M it der praktischen Suchfunktion finden Sie direkt zur nächsten Partner-Apotheke.
Vorboten für einen Herzinfarkt
Herzinfarkte können sich über Wochen hinweg ankündigen. Deshalb ist es wichtig, auf Ihren Körper zu achten und die Vorboten richtig zu deuten.
Die Vorboten eines Herzinfarkts ähneln den Infarkt-Symptomen. In einer Studie gaben Herzinfarkt-Überlebende an, bereits in einem vierwöchigen Zeitraum vor dem Myokardinfarkt folgende Vorzeichen verspürt zu haben:3
- Brustschmerzen
- Atemnot
- Herzklopfen
- Plötzlich absinkender Blutdruck und Bewußtlosigkeit
- Übelkeit, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen
Kardiologen können einen drohenden Infarkt mittels EKG und ggf. Herzultraschall zweifelsfrei feststellen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Fehler beim Erkennen von Herzinfarkt-Anzeichen
Beim Erkennen der Anzeichen eines Herzinfarkts können Fehler unterlaufen. Diese Fehler lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Einerseits können die klassischen Anzeichen eines Herzinfarkts auch auf eine andere Herz- und Gefäßerkrankung hinweisen. Andererseits treten auch bei weitaus harmloseren Gesundheitsproblemen ähnliche Symptome auf.
Herzinfarkt und Schlaganfall
Herzinfarkt und Schlaganfall (Hirnschlag) sind beide sehr gefährlich und in den meisten Fällen auf Arteriosklerose zurückzuführen. Die Anzeichen von Schlaganfall und Myokardinfarkt ähneln sich jedoch nicht.
Während die Betroffenen eines Herzinfarkts über Schmerzen und Übelkeit klagen, haben Patienten mit Schlaganfall folgende Symptome:
- Lähmungserscheinungen in Bein, Fuß oder Arm
- Einseitige Lähmung des Gesichts und „schiefes“ Grinsen
- Sprachstörungen, gestörtes Sprachverständnis
- Schwindelgefühle
Während die Gefäßblockade beim Herzinfarkt im Bereich des Herzmuskels auftritt, wird beim Schlaganfall das Hirn nicht richtig durchblutet. Lähmung und Koordinationsstörungen sind die Folge.
Unterschied Herzinfarkt und Angina Pectoris
Mit einer instabilen Angina Pectoris haben Sie nicht nur unter Belastung Herzbeschwerden. Schwächegefühl und Schmerzen treten auch im Ruhezustand auf – ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt.
Instabile Angina Pectoris und Infarkt entstehen beide durch eine Blockade der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit). Während der Gefäßverschluss beim Herzinfarkt relativ abrupt entsteht, handelt es sich bei der Angina Pectoris um eine schleichende Mangeldurchblutung des Herzens. Allerdings kann eine instabile Angina Pectoris in einem Herzinfarkt münden.
In beiden Fällen wird der Arzt versuchen, das Herzkranzgefäß mit Medikamenten und/oder einem Eingriff wieder zu öffnen.
Herzinfarkt Symptome mit harmlosen Ursachen
Zum Glück haben gefährlich anmute Beschwerden manchmal auch relativ harmlose Ursachen. Trotzdem sollten Sie insbesondere erstmalig auftretende Beschwerden immer mit einem Arzt besprechen.
Anzeichen Herzinfarkt oder Panikattacke?
Menschen mit einer sogenannten Herzangstneurose (Kardiophobie) verspüren die Symptome eines Herzinfarkts, obwohl ihr Körper völlig gesund ist.
Neben Angststörungen und Depressionen kann es auch einen naheliegenden Anlass für wiederholte Panikattacken geben: viele Betroffenen haben einen Herzpatienten in ihrem Umfeld und erleben seine Symptome regelmäßig mit. Deshalb schenken sie ihrem eigenen Herzen mehr Beachtung. Leider bringt das Messen des Blutdrucks in diesem Fall oft keine Klarheit. Denn bei einer Panikattacke wird das vegetative Nervensystem aktiviert, der Puls steigt und damit auch der Blutdruck.
Wichtig: Keine falsche Scham! Treten Herzinfarkt-Anzeichen wie Herzrasen in der Nacht oder Atemnot am Tag erstmalig auf, so sollten Sie sie auf jeden Fall ernst nehmen und den Notarzt rufen.
Herzinfarkt Symptome oder Verdauungsstörung?
Tatsächlich können Verdauungsstörungen zu Herzinfarkt-Symptomen führen. Beim Roemheld-Syndrom entstehen Symptome wie Brustenge (Angina Pectoris) und Brustschmerzen durch übermäßige Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt. Auch Hitzewallungen und Kurzatmigkeit kann dieses Magen-Herz-Syndrom hervorrufen.
Im Unterschied zu einem echten Herzinfarkt strahlen die Schmerzen beim Gastrokardialen Syndrom nur selten in die Arme, den Unterkiefer und die Schultern aus.
Auch in diesem Fall sollten Sie beim erstmaligen Auftreten auf Nummer sicher gehen und Ihre Beschwerden mit dem Notarzt besprechen.
Echte Herzinfarkt Symptome, falsch interpretiert
Leider interpretieren Ärzte mitunter die echten Symptome eines Herzinfarkts falsch. Brustschmerzen werden zum Beispiel auf einen „verklemmten“, entzündeten Nerv, eine Brustwirbelblockade oder einen Rippenbruch zurückgeführt.
Gerade Frauen, bei denen sich der Herzinfarkt oft nur durch Anzeichen wie Übelkeit und Erbrechen äußert, sind hiervon gefährdet. Sie sollten auf jeden Fall den Arzt auf erhöhten Blutdruck und bereits bestehende Herzerkrankungen hinweisen.
Was tun bei Herzinfarkt Symptomen?
Wenn Sie die beschriebenen Herzinfarkt-Symptome verspüren, so sollten Sie sicherheitshalber den Notarzt informieren. Denn wenn das Blut nicht mehr zirkulieren kann, sind schon nach kurzer Zeit viele Zellen in Ihrem Herzmuskelgewebe abgestorben.
Bei Herzinfarkt-Anzeichen 112 anrufen
Notarzt und Rettungswagen alarmiert man europaweit über die Leitzentrale der Feuerwehr mit der Nummer 112. Selbst ins Krankenhaus zu fahren ist nicht empfehlenswert, da Sie bei einem akuten Herzinfarkt auch ohnmächtig werden können. Die Deutsche Herzstiftung erachtet den Besuch beim Hausarzt als verzögernden Umweg. Ihr Hausarzt kennt Sie zwar am besten, verfügt jedoch häufig nicht über die richtige Ausstattung zum Behandeln von Notfällen.
Therapie bei Herzinfarkt
In der Notaufnahme wird geklärt, ob der Herzinfarkt mit einer medikamentösen Therapie behandelt werden kann, ob eine PTCA ausreicht oder ob zusätzliche Stents notwendig sind. Eine perkutane transluminale Coronar-Angioplastie (PTCA) ist ein Behandlungsverfahren zum Aufweiten verengter Gefäße. Die PTCA erfolgt meist in Form einer Ballondillatation, bei der ein kleiner Ballon an der Spitze eines Herzkatheters aufgeblasen wird, um Verengungen zu erweitern. Stents werden heute nicht mehr mit großen Operationen eingesetzt. Auch hierzu reicht ein Herzkatheter aus.
Herzinfarkt vorbeugen
Das Ausschließen von Risikofaktoren kann helfen, einen Infarkt zu verhindern. Bei einer bestehenden Herzerkrankung sollten sie regelmäßig Sprechstunden beim Kardiologen besuchen und auf Rauchen und ungesunde Ernährung verzichten.
Quellen:
1Evrim, B. et al.: Prevalence and Correlates of Myocardial Scar in a US Cohort. JAMA, Volume 314. 2015.
2Kahn, N. et al.: Sex Differences in Acute Coronary Syndrome Symptom Presentation in Young Patients. JAMA Intern Med. Volume 173. 2013.
3Marijon E et al.: Warning Symptoms Are Associated With Survival From Sudden Cardiac Arrest. Ann Intern Med. Volume 164. 2016.