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Was ist Bluthochdruck? Der Mann ist sich nicht sicher, welche Symptome es gibt.

Bluthochdruck gilt als Volksleiden. Zwischen 30 und 40% der Erwachsenen leiden unter zu hohem Blutdruck. Leider erfährt nur jeder zweite Betroffene rechtzeitig davon. Bei vielen führt arterielle Hypertonie unbemerkt zu gefährlichen Folgeerkrankungen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Bluthochdruck feststellen und was Sie dagegen tun. können.

Leiden Sie unter zu hohem Blutdruck (Hypertonie)?

Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) setzt sich neben der Weiterentwicklung der Hypertonie-Forschung besonders dafür ein, möglichst viele Menschen über die Gefährdung durch Bluthochdruck aufzuklären. Glücklicherweise ist die Anzahl der Patienten, die aufgrund einer Therapie wieder normale Blutdruckwerte haben, in den letzten Jahren stark angestiegen. Das bedeutet jedoch auch, dass immer noch viele Betroffene nicht ausreichend behandelt werden. Nur jeder Zweite weiß von seiner Hypertonie und oder davon lässt sich ärztlich behandeln. Und dies, obwohl kaum ein Krankheitsbild leichter zu erkennen ist.

Nach Schätzungen der Deutschen Herzstiftung leiden in Deutschland 17 bis 35 Millionen Menschen an zu hohem Blutdruck. Dies bedeutet, dass 30 bis 40 % der deutschen Erwachsenen an einer Bluthochdruck  leiden. Bei den über 60-jährigen ist es bereits jeder Zweite. Mit zunehmendem Alter erhöht sich in der Regel auch der Blutdruck.

Die Grafik zeigt, wie viele Menschen von Bluthochdruck betroffen sind, unterteilt nach bekannt oder unbekannt

Bluthochdruck – wer ist betroffen? | © visomat

Diabetiker müssen besonders auf ihren Blutdruck achten. Im Verlauf der Krankheit Diabetes entwickelt jeder zweite Diabetiker Bluthochdruck. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzkreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diabetiker mit Übergewicht trifft es besonders häufig.

Was ist hoher Blutdruck?

Bluthochdruck ist eine Krankheit des Herzkreislaufsystems. Ist der Blutdruck (gemessen in mmHg) dauerhaft erhöht, spricht man von Bluthochdruck oder einer Hypertonie. Man unterscheidet zwischen einer primären Hypertonie, die ca. 90 % ausmachen und der sekundären Hypertonie:

  • Primäre Hypertonie
    Die primäre (essentielle) Hypertonie kann verschiedene Gründe haben, von erblicher Veranlagung, Stress bis hin zum ungesundem Lebensstil. Ein stets erhöhter Blutdruck überlastet auf Dauer die lebenswichtigen Organe wie Herz, Gehirn und Nieren. Zudem beginnt die persönliche Gefäßalterung früher und schneller – die Gefäße verkalken vorzeitig. Ein Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein.
  • Sekundäre Hypertonie
    Bei etwa 10 % der Patienten liegt eine sekundäre Hypertonie vor. Organische Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Nieren- oder Gefäßerkrankungen sind dann die Ursache für den zu hohen Blutdruck. Durch die Behandlung der Grunderkrankung sinkt dann oft auch der Blutdruck auf normale Werte.
Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung von primärem und sekundärem Bluthochdruck.

Etwa 90 % der Menschen mit Bluthochdruck haben eine primäre Hypertonie

Weil Hypertonie oft zunächst keine Beschwerden macht, wird sie von den Betroffenen zunächst nicht einmal bemerkt. Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Krankheiten des Herzkreislaufsystems wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Deshalb ist regelmäßiges Blutdruck messen  wichtig, um Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und das Entstehen von Folgeerkrankungen zu verhindern.

Der Blutdruck ist für den menschlichen Kreislauf lebenswichtig. Er beschreibt den Druck, der in den Gefäßen herrscht und wird anhand von zwei Werten in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) dargestellt: Der obere systolische Wert, auch Systole genannt und der untere diastolische Wert, der Diastole. Damit das Blut in alle Gefäße und Kapillare gelangt, ist ein gewisser Druck, der Blutdruck, erforderlich. Durch den Transport des Blutes wird die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen im Körper sichergestellt.

Der Blutdruck ist individuell und unterliegt situationsbedingten Schwankungen. Mit steigender körperlicher Belastung steigt auch der Blutdruck, denn unser Herz reagiert auf alles, was wir tun und passt sich in kürzester Zeit den Gegebenheiten an.

Warum entsteht hoher Blutdruck?

Woher der Bluthochdruck kommt, ist bis heute nicht genau bekannt. Bei über 90 % der Patienten sind keine Bluthochdruck Ursachen erkennbar, denn das Zusammenspiel der Organe, Blutgefäße und des Nervensystems ist sehr komplex. Die wichtigsten Risikofaktoren wurden allerdings in zahlreichen, jahrelangen Studien ermittelt. Egal, welche Ursachen vorliegen, lassen Sie sich von einem Arzt untersuchen. Meistens lässt sich keine organische Ursache feststellen, man spricht dann von einer primären (oder essenziellen) Hypertonie. Sind andere Erkrankungen der Auslöser für die zu hohen Werte, wird das als sekundäre Hypertonie bezeichnet.

Eine Ursache für Bluthochdruck ist primärer Hyperaldosteronismus, also eine erhöhte Produktion des Nebennierenhormons Aldosteron. Dadurch vermindert sich die Natrium- und Wasserausscheidung und es kommt zur arteriellen Hypertonie.

Welche Auswirkungen hat ein hoher Blutdruck?

Anzeichen von Bluthochdruck

Bluthochdruck ist eine „stille Gefahr“: Durch oft lange Zeit fehlende Beschwerden wird Hypertonie oft erst spät erkannt. Später zeigen sich oft Schwindel oder Kopfschmerzen und als Anzeichen für arteriellen Bluthochdruck. Bei stark erhöhten Werten können auch folgende Bluthochdruck Symptome auftreten:

  • Brustenge
  • Luftnot
  • Unwohlsein
  • Sehstörungen
  • Nervosität oder Angst
  • Vermehrtes Durstgefühl

Meist treten Symptome erst dann auf, wenn sich Bluthochdruck bereits an den Organen ausgewirkt hat. Oft wird die Diagnose Bluthochdruck bei Routineuntersuchungen gestellt oder wenn bereits Folgeerkrankungen aufgetreten sind. Auch wenn Sie nicht zur Risiko-Zielgruppe gehören, sollten Sie öfter Ihren Blutdruck messen. Dann kann Bluthochdruck frühzeitig erkannt werden.

Folgen von Bluthochdruck

Um Folgeschäden zu verhindern oder hinauszuzögern, sollten Betroffene unbedingt darauf achten, ihren Blutdruck dauerhaft ausreichend zu senken. Denn arterielle Hypertonie ist eine der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Unser Herz muss umso mehr arbeiten, je höher der Blutdruck ist, um die Organe und Gefäße zu versorgen. Bleibt der Blutdruck dauerhaft hoch, ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen nicht mehr gewährleistet. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich gefährliche Ablagerungen bilden, wird größer und die Arterien verlieren an Elastizität. So beginnt die Koronare Herzkrankheit (KHK). Durch die starke Belastung des Gefäßsystems können die Blutgefäße geschädigt werden. Es drohen Herzinfarkt, Herzversagen und dauerhafte Schädigungen.

Die Grafik zeigt junge und alte Blutgefäße im Vergleich

Bluthochdruck kann sich negativ auf das Gefäßalter auswirken

Mögliche Folgen:

  • Brustenge (Angina pectoris)
  • Herzinfarkt
  • Herzmuskelschwäche (Herzschwäche, Herzinsuffizienz)
  • Schlaganfall
  • Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)
  • Nierenversagen
  • Durchblutungsstörungen in den Beinen

 

Einteilung nach WHO (World Health Organization)

Grad Organschädigung
1 Hypertonie ohne Organschäden
2 Hypertonie mit Organschäden
3 Hypertonie mit Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt

Notfall

Anhaltende Symptome oder Warnzeichen Ihres Körpers sollten Sie unbedingt ernst nehmen und Ihren Arzt oder einen Internisten aufzusuchen.

Sehr hohe Blutdruckwerte müssen sofort behandelt werden. Kommen noch lebensgefährliche Symptome oder Komplikationen hinzu, spricht man von einem Notfall und eine sofortige Klinikeinweisung ist notwendig:

  • Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinsstörungen
  • Plötzliche Störungen des Sehvermögens wie z. B. Doppelbilder
  • Neurologische Ausfallerscheinungen, z. B. Lähmungen
  • Einblutungen der Augen
  • Übelkeit, Erbrechen, Kollaps
  • Atemnot und Brustschmerzen

Von einer hypertensiven Krise (Hochdruckkrise) spricht man bei einem plötzlich stark ansteigenden Blutdruck auf über 230/130 mmHg. Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit treten dabei häufig auf. Kommen aufgrund des rasanten Blutdruckanstiegs noch Anzeichen einer Organschädigung hinzu, besteht Lebensgefahr und es muss ein Notarzt alarmiert werden. Betroffen sind meist Menschen mit dauerhaftem Bluthochdruck.

Achtung: Auch ein eigenmächtiges Weglassen der ärztlich verordneten Blutdrucksenker oder die Einnahme von zusätzlichen Medikamenten können hypertensive Krise, also einen plötzlichen starken Blutdruckanstieg auslösen.


Bluthochdruck – Was tun?

Immer mehr Menschen werden von ihrem Arzt mit der Diagnose eines Bluthochdrucks konfrontiert. Langfristig gesehen schädigt eine Hypertonie die Blutgefäße, das Herz, Hirn und die Funktion der anderen inneren Organe. Deshalb muss alles dafür getan werden, dass die mit einem Blutdruckmessgerät festgestellten Werte sich wieder im Normalbereich befinden.

Bluthochdruck überwachen

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Eine regelmäßige Kontrolle ist ab Mitte Dreißig empfehlenswert – im optimalen Fall auch durch die kostenlos angebotenen Vorsorgeuntersuchungen. Die Kosten werden von der Krankenkasse in der Regel alle zwei Jahre übernommen. Bei familiärer Vorbelastung mit Herzkreislauferkrankungen sollte eine wiederholte Kontrolle auch schon früher erfolgen. Werden durch diese Routine-Untersuchungen zuhause oder in Ihrer Apotheke Bluthochdruck festgestellt, kann dies durch einen Arzt geprüft und weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Auf dem Bild ist ein Blutdruckmessgerät mit Digitalanzeige zu sehen das Bluthochdruck anzeigt.

Bluthochdruck überwachen

Blutdruck messen gehört auch bei fast jedem Arztbesuch dazu. Patienten haben die Möglichkeit, bei ihrem Arzt für ein Gerät auf Rezept nachzufragen.

Elektronische Blutdruckmessgeräte bieten inzwischen viel Komfort und zahlreiche Zusatzfunktionen. Moderne Modelle speichern Blutdruck, Puls- und Pulsdruck-Werte für bis zu zwei Nutzer, können unregelmäßigen Pulse (Arrhythmien) erkennen und verfügen über eine Manschettensitz- und Bewegungskontrolle. Einige Blutdruckmessgeräte messen bereits während des Aufpumpens oder besitzen eine USB-Anschluss zur Verbindung mit dem Computer zur Erstellung digitaler Blutdruckpässe.

Zur Feststellung von arterieller Hypertonie sind außer wiederholten Messungen des Blutdrucks noch weitere Untersuchungsergebnisse möglich:

  • Anamnese (Medikamente, Lebensstil)
  • Familienanamnese (Herzinfarkt, Schlaganfall)
  • Labor- und Urindiagnostik
  • EKG und Belastungs-EKG
  • Echokardiographie
  • Langzeit-Blutdruckmessung

Ihr Arzt dokumenteiert die Untersuchungsergebnisse und wird versuchen, eventuelle Ursachen einer arteriellen Hypertonie zu ermitteln und das kardiovaskuläre Risiko zu bestimmen.

Welche Blutdruckwerte in mmHg als normalen systolischen und diastolischen Blutdruck eingestuft werden, hat die WHO in ihren international anerkannten Richtlinien festgelegt. Von Hypertonie spricht man bei Werten ab 140/90 mmHg. Es genügt, wenn bereits einer der Werte erhöht ist.

 systolischer  Blutdruckwert  diastolischer Blutdruckwert
Normaler  Blutdruck  bis 120 mmHg  bis 80 mmHg
Hochnormaler Blutdruck   120 bis 139 mmHg 80 bis 89 mmHg 
Bluthochdruck  ab 140 mmHg  ab 90 mmHg

Ernährung bei Bluthochdruck

Die Ernährung spielt bei der Entstehung von Bluthochdruck eine große Rolle. Bei einer bestehenden Hypertonie ist oft eine medikamentöse Therapie erforderlich. Aber auch eine Umstellung der Ernährung ist ein wichtiger Schritt zu normalen Blutdruckwerten. Es gibt viele Lebensmittel, die Bluthochdruck vorbeugen oder bei einer Therapie unterstützen können.

Die Grafik zeigt verschiedene blutdrucksenkende Lebensmittel wie Bananen, Tomaten und Knoblauch.

Was senkt den Blutdruck natürlich?

Bluthochdruck: Medikamente & Co.

Blutdruck senken und die Gefahr für Folgeerkrankungen zu verringern ist das Ziel jeder Bluthochdruck-Therapie. . Eine arterielle Hypertonie kann man mit verschiedenen Ansätzen therapieren. Konsultieren Sie dazu Ihren behandelnden Arzt. Konsultieren Sie dazu Ihren behandelnden Arzt.

Therapie ohne Medikamente:

Bei einer leichten Hypertonie kann dadurch oft der Blutdruck wieder normalisiert oder um einige mmHg gesenkt werden. Generell unterstützen natürliche Blutdrucksenker wie ein gesunder, aktiver Lebensstil die medikamentöse Behandlung.

  • Übergewicht reduzieren
  • Rauchen aufgeben
  • Alkohol in Maßen
  • Regelmäßiger Ausdauersport
  • Gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse

Medikamentöse Therapie:

Bei manchen Betroffenen, die unter hohem Risiko leiden oder wenn eine Behandlung ohne Medikamente keinen Erfolg zeigt, sind Medikamente wie Betablocker oder ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung unverzichtbar. ACE-steht für Angiotensin-Converting-Enzyme. Eine solche Behandlung kann den hohen Blutdruck jedoch nicht heilen, sondern lediglich auf niedrigere Werte einstellen. Aus diesem Grund müssen die Medikamente meist für den Rest des Lebens genommen werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Je nach der individuellen Situation stehen dann verschiedene Medikamente zur Verfügung:

  • Betablocker
  • Diuretika
  • Calciumantagonisten
  • ACE-Hemmer
  • AT-II-Rezeptor-Antagonisten

Wichtig: Medikamente sollte nie ohne ärztliche Absprache abgesetzt werden, auch wenn der Blutdruck nach einiger Zeit wieder normal erscheint! Nehmen Betroffene keine Hemmer und Blutdrucksenker mehr, steigt meist auch wieder der Blutdruck und es kann zu gefährlichen Blutdruckschwankungen kommen. Überdosierung und ein falscher Einnahmezeitpunkt kann eine Ursache für zu niedrigen Blutdruck sein.


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