Den Blutdruck senken verlängert das Leben. Ausgewogene Ernährung mit wenig Salz, viel Bewegung und Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie manche Hausmittel können helfen, den Blutdruck natürlich zu senken. Manchmal ist eine Therapie mit Bluthochdruck-Medikamenten unvermeidbar.
Darf ein Patient mit hohen Blutdruckwerten Kaffee trinken? Dürfen sich Hypertoniker anstrengen oder Sport treiben? Welche Rolle spielt die Ernährung? Das sind nur einige Punkte, die bei Hochdruckpatienten Unsicherheit erzeugen können. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ihren Bluthochdruck natürlich senken können – und wie das eine medikamentöse Therapie unterstützt.
Was Sie auf dieser Seite finden
- Warum Blutdruck senken?
- Was senkt den Blutdruck?
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Blutdruck natürlich senken
- Blutdruck senken – das sollten Sie vermeiden:
Warum Blutdruck senken?
Zu hoher Blutdruck ist eine Volkskrankheit. 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Durch zu hohen Blutdruck steigt ihr Risiko für Herzinfarkt, Thrombose und Schlaganfall – also die häufigsten Todesursachen in Deutschland.
Manche Menschen leben über viele Jahre mit erhöhtem Blutdruck, ohne es zu wissen. In dieser Zeit schädigt der Bluthochdruck unbemerkt Ihre Gefäße und Ihr Herz.
Was senkt den Blutdruck?
Blutdrucksenker lassen sich in zwei Gruppen unterscheiden:
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Natürliche Blutdrucksenker
Spät diagnostizierter Bluthochdruck lässt sich oft nur mit Medikamenten senken. Welche Behandlungsstrategie verfolgt wird und welcher blutdrucksenkende Wirkstoff verschrieben wird, entscheidet der Arzt. Wichtig ist die regelmäßige Einnahme der Blutdrucksenker. Gleiches gilt für sekundäre Hypertonie durch Nieren- und Gefäßerkrankungen.
Leichter primärer Bluthochdruck sinkt jedoch häufig schon durch eine Änderung des Lebensstils.
Blutdrucksenkende Medikamente
Manchmal kann man den Blutdruck nur mit Medikamenten senken. Der behandelnde Arzt wird die entsprechende Behandlungsstrategie festlegen. Meistens ist es eine Dauertherapie, denn Arzneimittel wie Betablocker senken den Blutdruck, können jedoch die Hypertonie nicht beheben.
Für die medikamentöse Behandlung kommen verschiedene Blutdrucksenker in Frage:
- Betablocker (z. B. Bisoprolol)
- Diuretika
- Calciumantagonisten (z.B. Amplodipin)
- ACE-Hemmer (z.B. Ramipril)
- AT-II-Rezeptor-Antagonisten
- Zusätzliche Antihypertonika wie Candesartan
Eine regelmäßige Medikamenteneinnahme hemmt das Fortschreiten der Hypertonie und verhindert so Schäden an Herz und Gefäße. Mit einer richtig eingestellten Medikamentendosis ist in den meisten Fällen ein normales Leben möglich. Keinesfalls sollten Sie Blutdruckmedikamente ohne Rücksprache mit dem Hausarzt oder Kardiologen absetzen. Dies kann zu bedrohlichen Blutdruckschwankungen führen!
Kommen natürliche Blutdrucksenker in Frage, oder reicht es aus, eine beginnende Arteriosklerose zu bekämpfen? Sie sollten sich nicht scheuen, in der Sprechstunde nachzufragen, was Sie neben der Einnahme verschriebener Tabletten selbst tun können, um die Werte um einige mmHg zu senken.
Blutdruck natürlich senken
Durch natürliche Blutdrucksenker sowie ein abgestimmtes Bewegungs- und Ernährungsverhalten können Sie selbst etwas zur Senkung des Blutdrucks und zum Mindern von Kreislauferkrankungen beitragen. Den eigenen Lebensstil dauerhaft umzustellen lohnt sich! Im folgenden Abschnitt haben wir die wichtigsten Maßnahmen für Sie zusammengestellt.
1. Bewegen Sie sich!
Auch die Deutsche Herzstiftung sagt: mit ausreichend Bewegung und Sport können Sie gleich mehrere Ursachen für Bluthochdruck bekämpfen.
Denn:
- Bewegung und Sport helfen bei Übergewicht.
- Weniger Übergewicht bedeutet bessere Zucker- und Fettwerte.
- Zudem helfen Sport und Bewegung, Ärger und Stress abzubauen.
Es ist nachgewiesen, dass sportliche Betätigung ein natürlicher Blutdrucksenker ist. Deshalb sollte auch wer vor der Diagnose noch keinen Sport betrieben hat, ein regelmäßiges Training in seinen Tagesablauf integrieren. Wichtig ist jedoch, dass es sich um einen Ausdauersport ohne extreme Belastungsspitzen handelt. Wir empfehlen, fachliche Unterstützung zu nutzen, um die Anforderungen des Trainings an Ihre individuelle Situation anzupassen.
Radfahren, Jogging oder Walking mehrmals pro Woche ist besonders günstig. Sie sollten aber darauf achten, dass Ihr Blutdruck nicht über 200/100 mmHg liegt und der Pulsschlag 120 Pulsschläge pro Minute nicht überschreitet.
Als erstes Gerät mit wiederaufladbarem. langlebigem Akku ist es der ideale Sicherheitspartner beim Sport.
In einer Blutdrucktabelle (auch Blutdruckpass genannt) können Sie neben Ihren Blutdruckwerten auch Belastungssituationen wie Sport und Bewegung eintragen und die Werte mit ihrem Hausarzt diskutieren.
Wandern
Zügiges Gehen und Wandern haben viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist – auch das Senken des Blutdrucks ist darunter. Die positive Wirkung des Zusammenspiels von Wald und Bewegung auf die Blutdruckwerte ist durch Studien belegt.1,2
Beim Wandern werden Herz und Kreislaufsystem gleichmäßig trainiert, Sehnen, Bänder und Muskeln geschont – und Sie sind dabei stets an der frischen Luft.
Empfehlenswerte Wander-Tipps:
- Tragen Sie stets bequeme Kleidung, und denken Sie an geeigneten Regenschutz, die richtige Kopfbedeckung und passendes Schuhwerk.
- Beginnen Sie in flachem Gelände.
- Gehen und wandern Sie zügig, schreiten Sie dabei etwas schneller aus als beim Spazierengehen.
- Nach und nach können Sie leichte Steigungen einbauen.
Während der gesamten Gehzeit sollten Sie dreimal innerhalb von zwei Minuten Ihren persönlichen Pulsrichtwert erreichen. Gehen Sie zwischen den zweiminütigen Belastungsphasen etwas langsamer und messen Sie Ihren Puls. Liegt er über Ihrem Richtwert, sollten Sie Ihre Anstrengung vermindern und langsamer gehen. Liegt Ihr Puls unter dem Richtwert, können Sie noch etwas kräftiger ausschreiten.
Welcher Trainingspuls bei Hypertonie?
Puls 220 minus Ihr Alter | = Ihr Maximal-Puls |
60 % davon | = untere Zielbereichs-Grenze |
75 % davon | = obere Zielbereichs-Grenze |
Beispiel:
Alter 55 Jahre Puls 220 minus 55 | = 165 Maximal-Puls |
60 % von 165 | = 99 untere Zielbreichs-Grenze |
75 % von 165 | = 124 obere Zielbereichs-Grenze |
Das Messen der Herzfrequenz, die Pulsmessung, ist bei hohem Blutdruck sehr wichtig. Messen Sie folgende Werte:
- Ruhepuls am Morgen
- Belastungspuls während des Trainings oder der körperlichen Anstrengung
- Erholungspuls nach der Belastung
Ideal ist hierzu ein tragbares Herzfrequenzmessgerät, das Sie beim Apotheker oder im Sanitätsfachhandel erhalten.
2. Bluthochdruck: Auf die Ernährung achten!
Falsche Ernährung mit zu viel Salz, Fett und Zucker gehört zu den häufigsten Bluthochdruck Ursachen. Für eine gesunde Ernährung ist oft noch nicht einmal eine strikte Diät notwendig.
Auf den Speisezettel gehören:
- viel Gemüse und Obst
- etwas Fisch
- sehr wenig Fleisch
- wenig Salz (Richtwert: ein Teelöffel Kochsalz pro Tag)
- pflanzliche Öle an Stelle von tierischen Fetten (z.B. Olivenöl statt Butterschmalz)
- wenig Kohlehydrate (maximal 50% der Mahlzeit)
- bei Milchprodukten auf den Fettgehalt achten
- Wenig oder kein Alkohol
Nahrung wie frisches Gemüse, Obst und Nüsse enthalten von Natur aus wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium.
Fertigprodukte, Konserven, Brot, Wurst und Schinken enthalten viel Natriumchlorid (Salz, Kochsalz), das erhöht den Druck in den Blutgefäßen. Deshalb sollten industriell hergestellte Nahrungsmittel, wenn überhaupt, nur in Maßen genossen werden.
Zögern Sie nicht lange, sondern fangen Sie am besten noch heute an. Damit wird es Ihnen bestimmt gelingen, Ihren Blutdruck um einige mmHg zu senken.
Tipp: „Mediterrane Küche“, das Kochbuch der Deutschen Herzstiftung enthält viele Tipps, um gemüsehaltige Nahrung mit wenig Salz zuzubereiten.
Hausmittel gegen Bluthochdruck
Hausmittel können Bluthochdruck in den seltensten Fällen heilen, aber sie können zum Senken des Blutdrucks beitragen.
Einige dieser klassischen Hausmittel kannten schon unsere Großeltern:
- Knoblauchextrakt: Knoblauch kann insbesondere den diastolischen Blutdruck senken. Denn er enthält Wirkstoffe, die der Körper in den blutverdünnenden Botenstoff Schwefelwasserstoff umwandelt. Dünneres Blut erzeugt weniger Gegendruck und lässt sich leichter im Körper verteilen.
- Hibiskus-Tee: Tee aus den Blüten des Hibiskus kann den systolischen und den diastolischen Blutdruck senken. Die Wirkung wurde für Personen mit hochnormalem und leichtem Blutdruck wissenschaftlich untersucht.
- >Baldrian: Die Arzneipflanze Baldrian wirkt beruhigend und kann bei regelmäßiger Einnahme zur Blutdrucksenkung beitragen. Baldrian ist oft in beruhigenden Tees enthalten.
- Weißdorn: Die im Weißdorn enthaltenen Flavonoide helfen bei Herzrhytmusstörungen. Auch die oligomere Procyanide wirken positiv bei Bluthochdruck. Weißdorn gibt es als Tropfen, Tabletten oder Tee.
- Kardamom: Das Gewürz ist reich an Magnesium und Kalium. Magnesium stärkt die Muskeln und macht dementsprechend auch Ihr Herz stärker. Es kann sogar einen sofortigen Einfluss auf das Herz haben. Kalium ist senkt den Natriumgehalt in Ihren Zellen und damit auch den Blutdruck. Man kann Kardamom in Speisen verwenden oder die Kapsel am Stück kauen.
- Granatapfelsaft: Der Saft des Granatapfels ist reich an Tannin, das Forschungserbnissen zu Folge gefäßschützend wirkt. Laut einer Studie soll Granatapfelsaft so auch zur Blutdrucksenkung beitragen.3
Besprechen Sie die Tipps zur Blutdrucksenkung auf jeden Fall vorab mit Ihrem behandelnden Arzt. In unserem Artikel zum Thema Blutdrucksenkende Lebensmittel finden Sie noch mehr Nahrungsmittel, denen eine heilende Wirkung nachgesagt wird.
Blutdrucksenkende Mittel
Zum Senken von hohem Blutdruck werden viele Mittel zur Nahrungsergänzung angeboten. Doch nicht alle Nahrungsergänzungsmittel aus der Naturheilkunde haben eine wissenschaftlich belegte Wirkung. Zu Risiken und Nebenwirkungen kann Sie Ihr Arzt oder Apotheker beraten.
- Omega-3-Fettsäuren: Die aus den Medien bekannten Omega-3-Fettsäuren weiten die Blutgefäße und wirken so blutdrucksenkend. Sie sind in Leinsamen, Leinöl und Fischöl enthalten und werden in Kapselform angeboten.
- L-Arginin: Die Aminosäure L-Arginin ist verantwortlich für die Bildung von Stickstoffmonoxid, das im Herzkreislaufsystem für die Weitstellung und die Regulation der Gefäße sorgt. Je weiter die Blutgefäße, umso niedriger der Blutdruck.
- Vitamin D: Mehrere Studien legen nahe, dass Vitamin D auch beim Senken von Blutdhockdruck eine Rolle spielen kann. Das Vitamin ist beispielsweise in fettem Fisch, Pilzen sowie Eiern enthalten und kann als Kapsel oder Tablette eingenommen werden.
- Kiefernrindeextrakt: Die Wirkung von Kiefernrindeextrakt bei Hypertonie gilt seit einer Studie der Stanford Universität als widerlegt.4
3. Reduzieren Sie Übergewicht!
Die Reduktion von Übergewicht ist wichtig, um den Blutdruck zu senken. Bei einer guten Gewichtsabnahme ist es durchaus möglich, dass der Betroffene weniger Medikamente zur Blutdrucksenkung einnehmen muss. Außer der Blutdrucksenkungen hat eine Senkung des Gewichts den positiven Effekt, dass sich der Zucker- und Fettstoffwechsel verbessern, der Herzschlag langsamer wird und sich eine Herzmuskelverdickung besser zurückbilden kann.
4. Stressabbau senkt den Blutdruck
Stressabbau senkt den Blutdruck – und das relativ kostengünstig und nebenwirklungsarm. Leider verschwindet Stress selten von heute auf morgen. Entspannungsverfahren wie Massage, Heileurythmie, Qi gong und Hydrotherapie können beim Entspannen helfen und so den Blutdruck um einige mmHG senken.
Massage
Massage baut Stress ab, steigert das innere Gleichgewicht und kann so den Blutdruck senken. Zudem unterstützen bestimmte Massageformen Ihren Kreislauf. Jedoch ist nicht jede Massageform ratsam. Die Hot-Stone-Massage regt den Kreislauf an und wird bei Herzproblemen nicht empfohlen. Besonders geeignet zum schonenden Stressabbau ist die Fuß-Reflexzonenmassage. Ebenso wie an den Füßen, gibt es auch an den Händen bestimmte Punkte, die durch Massage einen beruhigenden Einfluss auf den Körper und den Blutdruck haben können. Eine Hand-Reflexzonenmassage zur Beruhigung können Sie selbst im Büro oder der Bahn durchführen.
Senkt Heileurythmie den Blutdruck?
In einigen komplementärmedizinischen Publikationen wird Heileurythmie als Entspannungstechnik zum Senken des Blutdrucks genannt. Heileurythmie umfasst Bewegungsübungen und Sprache zum Regenerieren und zum Neuaufbau des Körpers. Entwickelt wurde diese Methodik u.a. von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Steiner ging davon aus, dass der Mensch nicht nur aus Materie besteht, sondern das Leben ein Zusammenwirken von Seele, Geist und Körper ist.
Leider ist die Wirkung von Heileurythmie auf den Blutdruck wurde bereits untersucht, konnte jedoch noch nicht belegt werden5
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Heileurythmie Sie entspannt, so spricht nichts dagegen, trotzdem heileurythmische Übungen wie die A-U-Übung und die E-Übung durchzuführen.
Mit Qi gong den Blutdruck senken
Qi gong (auch Qigong, sprich Tschi Gung) ist eine Bewegungstherapie aus China, die sich möglicherweise positiv auf den Blutdruck und das Herzkreislaufsystem auswirkt. Der philosophische Ansatz hinter Qi gong besagt, dass es der Erhaltung und Stärkung der Lebensenergie Qi dient.
Die auch in Deutschland weit verbreiteten Qi gong-Übungen eigenen sich zum Stressabbau. Die Übungen sind einfach und sollen die Harmonie zwischen Geist, Körper und Seele wiederherstellen, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. Geübt werden sollte möglichst regelmäßig und mindestens 10–15 Min. – am Anfang nicht länger als eine halbe Stunde, am besten zweimal täglich. Später können Sie die Zeit nach eigenem Wohlbefinden verlängern.
Zum Üben tragen Sie lockere Kleidung und flache Schuhe – keine Metalle, keine Uhr. Wichtig ist, dass nichts einschnürt, damit die Qi-Energie während der Übung ungehindert fließen kann.
Den Kreislauf mit Hydrotherapie stärken
Mit der sogenannten Wassertherapie (Hydrotherapie) können Sie Stress abbauen sowie Herz und Kreislauf stärken. Laut einer Studie kann Hydrotherapie den Blutdruck sogar senken.6Wassergüsse wurden schon bei den Römern praktiziert. Bei uns ist sie vor allem durch Pfarrer Sebastian Kneipp etabliert worden. Wasseranwendungen können das Gesunden unterstützen und zu einer allgemeinen Kräftigung des Körpers führen. Auch die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt Hydrotherapie.
Bei Bluthochdruck ist es vor allem wichtig, mit dem nötigen Maß an die Anwendung zu gehen. Sie sollten darauf achten, dass der Körper weder überhitzt noch großflächig ausgekühlt wird.
Vor der Anwendung sollten Sie in jedem Fall zuerst Ihren Arzt konsultieren. Klären Sie mit ihm, ob Sie Hydrotherapie durchführen dürfen.
5. Akupunktur Behandlung
Auch Akupunktur kann helfen, den Blutdruck ohne Nebenwirkungen zu senken. Die Punktierung von bestimmten Stellen an der Innenseite des Handgelenks kann eine beruhigende Wirkung auf das eigene Herzkreislaufsystem ausüben.
6. Zweisamkeit genießen
Gönnen Sie sich regelmäßig Zeit für körperliche Berührungen. Eine glückliche Zweisamkeit tut Körper und Seele gut, denn das Hormon Oxytocin wird ausgeschüttet und senkt den Blutdruck.
7. Blut spenden
Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck deutlich senken kann.7,8 Nach dem Blutspenden wurde bei Hochdruckpatienten nicht nur ein gesenkter systolischer Blutdruck gemessen. Auch der diastolische Blutdruck sank. Der lange praktizierte Aderlass hat also mindestens eine positive Wirkung bei Bluthochdruck.
Sind die Werte nur leicht erhöht, so können all diese Maßnahmen oft schon ausreichen, um den Blutdruck wieder zu normalisieren. Aber auch bei höheren Werten sind sie hilfreich, um die medikamentöse Behandlungsstrategien zu unterstützen.
Blutdruck senken – das sollten Sie vermeiden:
Alkohol
Alkohol in größeren Mengen kann Puls und Blutdruck in die Höhe treiben. Mäßiger Alkoholkonsum scheint jedoch keinen negativen Einfluss auf den Blutdruck zu haben. Ab und zu ein Glas Wein ist also erlaubt.
Rauchen
Auch das Rauchen kann einen negativen Einfluss auf den Blutdruck haben, da Nikotin das vegetative Nervensystem anregt und die Gefäße verengt. Mit dem Rauch-Verzicht kann der Blutdruck gesenkt werden.
Stress
Erholung ist wichtig zum Senken des Blutdrucks. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung sind zwar keinen unmittelbaren Blutdrucksenker. Sie sorgen aber für einen Stressausgleich im Alltag. Wie man sich am besten entspannt, hängt von den persönlichen Vorlieben ab: Tanzen, Spazieren gehen, Musik hören oder ein gutes Buch – erlaubt ist alles, was Spaß macht. Probieren Sie aus, wobei Sie am besten abschalten können.
Bluthochdruck und Kaffee
Die belebende Wirkung eines Kaffees lässt auch den Blutdruck ansteigen. Allerdings ist das Ausmaß des Anstiegs bei kontinuierlichem Konsum erheblich geringer als bei jemandem, der nur selten eine Tasse genießt. Kardiologen haben gemessen, dass bei Patienten, die den regelmäßigen Kaffeekonsum nicht gewöhnt sind, erhebliche Anstiege der Blutdruckwerte bis zu 20 mmHg vorkommen können. Deshalb ist es wichtig, dass jeder für sich eine individuelle Lösung findet, ob er eine oder zwei Tassen am Tag trinken kann oder besser darauf verzichten sollte. Wichtig ist auch, dass der Betroffene mit einem Blutdruckmessgerät vor und nach dem Kaffeegenuss überprüft, welche Auswirkungen sich auf seine persönlichen Blutdruckwerte ergeben. Wenn der Blutdruck nach dem Kaffeegenuss signifikant in die Höhe schnellt, sollte auf das aromatische Getränk besser verzichtet werden.
Blutdruck senken bei Diabetes
Menschen mit Diabetes haben oft auch hohen Blutdruck. Überraschenderweise ist die Wirkung von vermehrter Bewegung bei Diabetes und Bluthochdruck laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nicht wissenschaftlich belegt.9
Da die Betroffenen jedoch oft nichts von ihren Erkrankungen wissen, werden sie erst spät behandelt. Langfristige Folgen wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt können die Folge sein. Gerade deshalb sind eine konsequente Behandlung, z. B. mit Medikamenten und ein gut eingestellter Blutdruck durch den Arzt sowie kontinuierliches Blutdruck messen wichtig.
Die Blutgefäße von Diabetikern werden oft stärker beansprucht. Um allen Diabetikern exakte Blutdruckwerte liefern zu können, wurde visomat double comfort an der Technischen Universität in Dresden speziell für Diabetiker klinisch geprüft und für sehr gut befunden.
Quellen:
1Schobersberger, W. et al.: Austrian Moderate Altitude Study 2000 (AMAS 2000): The effects of moderate altitude (1700m) on cardiovascular and metabolic variables in patients with metabolic syndrome. Eur J Appl Physiol. 88. 2003
2Ochiai, H. et al.: Physiological and Psychological Effects of a Forest Therapy Program on Middle-Aged Females. Int J Environ Res Public Health. Vol. 12, Issue 12. 2015.
3McKay, DL. Et al.: Hibiscus sabdariffa L. tea (tisane) lowers blood pressure in prehypertensive and mildly hypertensive adults. J Nutr. Volume 140, Issue 2. 2010.
4Aviram, M. et al.: Pomegranate juice consumption inhibits serum angiotensin converting enzyme activity and reduces systolic blood pressure. Arteriosclerosis. Volume 158, Issue 1. 2001.
5Drieling, RL.: No beneficial effects of pine bark extract on cardiovascular disease risk factors. Arch Intern Med. Volume 170, Issue 17. 2010.
6Zerm, R. Dr. med et al.: Effects of Eurythmy Therapy in the Treatment of Essential Arterial Hypertension: A Pilot Study. Glob Adv Health Med. Volume 2, Issue 1. 2013.
7Hartley, L. et al.: Qigong for the primary prevention of cardiovascular disease. Cochrane Database of Systematic Reviews. Issue 6. 2015.
8Jacob, E.-M. et al: Blutdrucksenkung durch Hydrotherapie: Eine randomisierte, kontrollierte Studie bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie. Phys Med Rehab Kuror. Volume 19, Issue 3. 2009.
9Kamhieh‐Milz, S. et al.: Regular blood donation may help in the management of hypertension: an observational study on 292 blood donors.
10Houschyar, K. et al.: Effects of phlebotomy-induced reduction of body iron stores on metabolic syndrome: results from a randomized clinical trial. BMC Medicine. Volume 10, Issue 54. 2012.
11IQWiG Berichte: Steigerung der körperlichen Aktivität bei Diabetes mellitus Typ 2. Nr. 95. 2011. (abgerufen am 26.09.2018 auf IQWig.de)